Der Heilige Pfad der Fastenzeit | Tag 23: “Auf die Propheten hören”

Die heutige Lesung aus dem Propheten Jeremia erinnert uns daran, daß wir auf die Propheten hören sollen, denn auch durch sie spricht Gott zu uns, um uns auf den rechten Weg zurückzuführen. Gewiß gilt für uns heute, daß Gott durch seinen Sohn und mit der Stimme der Kirche zu uns spricht. Doch wäre es falsch, das unmittelbare prophetische Element deshalb völlig auszuschließen. Dem Propheten Jeremia trägt der Herr folgendes auf:

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Der Heilige Pfad der Fastenzeit | Tag 22: “Treue zur Überlieferung”

Der heutigen Betrachtung wollen wir die Worte des Herrn an seine Jünger voranstellen, wie sie uns das Tagesevangelium berichtet.

“Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.” (Mt 15, 17-19)

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Der Heilige Pfad der Fastenzeit | Tag 20: “Die passive Reinigung”

Wenn wir auf unserem Weg der Nachfolge voranschreiten und der Herr sieht, daß wir es ernst meinen und uns nach der Heiligkeit ausstrecken, dann kommt er unseren Bemühungen mit der »passiven Reinigung« entgegen.

Manche Menschen erschrecken vor diesen Reinigungsprozessen. Es ist ihnen nicht bewußt, daß sie ein Akt der großen Liebe und Sorgfalt unseres Vaters sind. Durch sie will er unsere Liebesfähigkeit erwecken, vertiefen und uns zugleich von allem lösen, was uns hindert, ganz auf seine Liebe zu antworten. Sie sind eine Gnade und in der Regel mit der Intensivierung des inneren Gebetes und mit dem Übergang zum kontemplativen Gebet verbunden.

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Der Heilige Pfad der Fastenzeit | Tag 19: “Weitere Gedanken über das Gebet”

Gestern haben wir über die Wichtigkeit des regelmäßigen Gebets gesprochen. Mit einem geregelten Gebetsleben bauen wir uns auch einen Schutzraum gegen die Versuchungen durch die Welt, die uns vom Wesentlichen ablenken und in die Peripherie ziehen wollen.

Das Gebetsleben ist auf Wachstum ausgerichtet und die Gemeinschaft mit Gott soll selbstverständlicher, vertrauter und fruchtbarer werden. Doch gilt es, sich dies zu erwerben, also mit der Gnade Gottes mitzuwirken. Dabei steht uns oft die Trägheit im Weg, manchmal auch falsche Gedanken, z.B. ob es überhaupt sinnvoll ist zu beten und Ähnliches. Weiterlesen

DER HEILIGE PFAD DER FASTENZEIT | Tag 18: “Das regelmäßige Gebet”

“Gib alles mir, was mich fördert zu Dir” – heißt es im zweiten Teil des bekannten Gebetes von Bruder Klaus.

In der mystischen Theologie wird dieser Abschnitt des geistlichen Weges als »Weg der Erleuchtung« bezeichnet. Damit ist gemeint, daß wir – nach der Phase intensiver Reinigungsprozesse – Gott besser erkennen können. Den aktiven Teil dieser Reinigung haben wir bereits ausführlicher betrachtet; was mit der »passiven Reinigung« gemeint ist, werden wir später erläutern. Weiterlesen

DER HEILIGE PFAD DER FASTENZEIT | Tag 17: “Die Tugend der Tapferkeit und der Klugheit”

Wenn wir uns nun dem Thema der Kardinaltugenden zuwenden, wäre es von der Rangfolge her richtig, zuerst die Tugend der Klugheit zu betrachten. Da wir aber in den letzten Tagen besonders über den Kampf gegen die Leidenschaften gesprochen haben, bietet es sich an, zunächst etwas über die Tapferkeit zu sagen.

Die Tugend der Tapferkeit

Um im Kampf nicht aufzugeben und all die Widrigkeiten ertragen zu können, manchmal auch Niederlagen, brauchen wir diese Tugend. Das zeigt schon einen wichtigen Aspekt der Tapferkeit auf: Es handelt sich um die Fähigkeit, um eines höheren Gutes willen etwas zu ertragen, und um die Bereitschaft, dafür sogar Leid auf sich zu nehmen. Weiterlesen